Russland, was Du mir abverlangst

diese Frage stellt Anna Netrebko,
und das hat DIE ZEIT auf ihrer Titelseite veröffentlicht.

Als Künstlerin schätze ich Anna Netrebko sehr, und ich kann das beurteilen, da ich einige Jahre am Konservatorium Duisburg Gesang studiert habe.
Ich habe einige Aufnahmen aufgezeichnet, das kann man ja jetzt leicht über das Satelliten-Fernsehen (manchmal bringen die etwas Brauchbares), und ich bewundere vor allem die Rolle im „Lohengrin“, denn, und das ist gar nicht so selbstverständlich, sie singt das ganz akzentfrei Deutsch. Auch das ist wichtig, denn Wagner sah in der Oper das „Gesamtkunstwerk“, da muss also alles stimmen, und da ist auch eine einwandfreie deutsche Sprache ein wichtiger Teil des Kunstwerks.

Am Rande erwähnt, es gibt Gegenbeispiele, Placido Domino singt „Winterstürme wichen dem Wonnemond…“, oh Graus, nicht anzuhören (welcher Dialekt ist das ?), obwohl er in anderen Rollen ein begnadeter Sänger ist.

Das Thema hier, dem DIE ZEIT dann einige Seiten gewidmet hat, ist die Kritik im Verhältnis von Künstlern zu dem von Putin angestifteten Krieg, sie wurde ja (wie einige andere auch) im Westen mehrfach ausgeladen, als prompte Reaktion auf das grausame Geschehen im ersten Moment verständlich, aber bei einer gründlichen Betrachtung tut man ihr doch wohl Unrecht.

Dass sie Putin bei seiner Wahl in 2021 unterstützt hat, das hat mancher andere Russe auch, und nicht nur Russen, auch im Westen könnten sich manche Politiker nicht gut genug tun, den hochzuloben.

„Ihren 50. Geburtstag feierte Netrebko im vergangenen Jahr im Kreml.“ Na, das sagt überhaupt nichts, denn der Kreml ist nicht nur ein politisches Gebäude, es ist auch eine Kulturstätte mit Theatersaal, die ganz normal gebraucht wird (da habe ich damals mit Lena die Oper „Madame Butterfly“ gesehen, als ich noch auf Brautschau ging).

So erinnert mich ihr Schicksal entfernt auch an Leni Riefenstahl, die auch das Pech hatte, großartige Kunst zu gestalten im falschen Land und zur falschen Zeit.

Nun, da sie sich doch deutlich distanziert hat: https://www.presseportal.de/pm/62754/5184833 bekommt sie auch Anfeindungen in Russland, und das schmerzt, da sie sich zu Recht mit ihrer Heimat verbunden fühlt, auch wenn sie jetzt in Österreich lebt. Ein Schicksal, das in der heutigen komplizierten Zeit nicht ganz selten ist.

DIE ZEIT hat ein ausführliches Interview gedruckt, und da das eine Zeitung ist mit einem sehr großen Format, habe ich das in mehreren Einzelteilen gescannt, und da das recht umfangreich ist, kann man sich das hier ansehen: http://pww.de/xyz/Netre1.pdf http://pww.de/xyz/Netre2.pdf http://pww.de/xyz/Netre3.pdf http://pww.de/xyz/Netre4.pdf http://pww.de/xyz/Netre5.pdf

Hilfe für die Ukraine

Was kann man tun, um den Menschen in einem Land beizustehen, die von einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg betroffen sind ? Nun, Waffen liefern, das kann ich nicht, dafür sind andere zuständig, aber ein kleines Stückchen Hilfe konnte ich doch organisieren.

Ich habe ja auch noch ein Mietshaus in Wittenberge / Brandenburg, Infos dazu auf meiner privaten Homepage http://pww.de/Immobilien/Witten/witten.html

Denn hier in Wittenberge hatte es sich ergeben, dass eine Wohnung frei geworden ist, und dann habe ich gleich bei der Stadt- und Kreisverwaltung angerufen und die Wohnung für eine ukrainische Familie angeboten.

Ja, die vorigen Mieter hatten die Wohnung im Chaos verlassen, (ich musste noch etwas nachhelfen, denn Miete wurde auch nicht bezahlt) jede Menge Müll, aber auch einiges Brauchbares, um die Wohnung auszustatten, und so ist es dann mit einer Menge Arbeit auch gelungen, das in einen annehmbaren Zustand zu bringen.

Am Montag Nachmittag (9. März) wurde die Familie gebracht, eine junge Frau mit drei kleinen Kindern, und ich konnte sie mit „dobre pojalowatsch“ begrüßen, was herzlich angenommen wurde.

Die Nachbarn haben auch sofort unterstützt und einiges dazugegeben, die Hilfsbereitschaft war groß von allen Seiten, sodass die Familie im Moment, den Umständen entsprechend, recht zufrieden ist.